– Es gilt das gesprochene Wort –
Räume schaffen, sichern und gestalten – Für eine lebenswerte Stadt und gesellschaftlichen Zusammenhalt!
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
wir beraten und beschließen heute den letzten Haushalt dieser Wahlperiode. Im Herbst nächsten Jahres wählt die Dortmunder Bürgerschaft einen neuen Oberbürgermeister und einen neuen Rat der Stadt. Die Politik wird auch in der kommenden Wahlperiode die Zukunft und das Erscheinungsbild unserer Stadt eigenverantwortlich gestalten können. Das ist vor allem auch ein Verdienst der CDU.
Unsere Stadt war in diesem Jahr Gastgeber großer Veranstaltungen, wie z. B. anlässlich des evangelischen Kirchentages oder der Hauptversammlung des Städtetages, und hat sich dabei von der schönsten Seite präsentiert. 2027 kommt die IGA. Solche Extras, die zu einem positiven Stadtimage beitragen, muss sich eine Stadt aber auch leisten können. Dafür braucht man Spielräume.
Finanzen, Memorandum, Digitalisierungsrendite, Flüchtlings- / Integrationskosten
Die CDU steht seit vielen Jahren wie keine andere Fraktion hier im Rat für den Erhalt von Handlungs- und Entscheidungsspielräumen. Ohne unsere Leitplanken befände sich unsere Stadt vermutlich längst in der Haushaltssicherung.
Wir haben im Jahr 2015 den Memorandumsprozess angestoßen! Mit dem Zukunftspakt „Die Stadt zuerst“ haben wir zum ersten Mal verbindliche Leitplanken eingeschlagen, damit unsere Stadt handlungsfähig bleibt, damit wir investieren und nachhaltige Entwicklungen anstoßen können.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
es war zum Besten unserer Stadt, dass dieses Konzept von Ihnen und der SPD-Fraktion über die Jahre konsequent mitgetragen wurde.
68, 5 Mio. Euro konnten über die Laufzeit des Memorandums auf der Aufwandsseite strukturell eingespart werden. Ohne den Bürger zu belasten:
Ohne Steuererhöhungen!
Ohne Leistungskürzungen!
Ohne bei Kultur, Sport- und Freizeitangeboten zu sparen!
Der Erfolg: Wir sind anders als viele andere Kommunen in der Lage zu investieren, in den Erhalt und Ausbau unserer Infrastruktur,
in die zeitgemäße Verbesserung unserer Straßen,
in unsere Kindergärten und Schulen,
in unsere Sportstätten,
in unsere Kultureinrichtungen,
in unsere Freizeit-, Park- und Erholungsanlagen und nicht zuletzt in den Schutz von Klima und Umwelt.
Wir planen auch für die Jahre 2020 und 2021 mit einem Investitionsvolumen in stolzer Höhe von jeweils rund 270 Mio. Euro! Ein historisch hohes Investitionsvolumen zur Modernisierung unserer Stadt!
Nach den aktuellen Prognosen wird das Haushaltsjahr 2019 mit einem Defizit von 19,2 Mio. Euro abschließen. Dieses Defizit ist dank des aus dem Memorandum erwirtschafteten Überschusses im Jahr 2018 gedeckt.
Für das Jahr 2020 ist aktuell mit einem Jahresfehlbedarf in Höhe von rund 54 Mio. Euro zu rechnen und für das Haushaltsjahr 2021 mit einem Defizit in Höhe von rund 57 Mio. Euro. Der Haushaltsausgleich lässt sich nur durch eine weitere Aufzehrung der allgemeinen Rücklage erreichen.
Meine Damen und Herren,
wir haben das Ziel nachhaltiger, weil struktureller Aufwandsminderung quantifiziert, in einen Vertrag gegossen und dadurch mit Verbindlichkeit ausgestattet. Das war richtig. Das war der Erfolg:
Kein Haushaltssicherungskonzept, vielmehr kommunale Selbstverwaltung!
Kein Mitregieren von außen, sondern handeln, gestalten und entscheiden!
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
angesichts sinkender Steuereinnahmen wäre es fahrlässig, den mit dem Memorandumsprozess eingeschlagenen Weg nicht fortzusetzen. Wir wollen, dass in der neuen Wahlperiode des Rates über eine Neuauflage des Memorandums nachgedacht wird.
Im Zeitraum von 2019 bis 2023 werden nach dem letzten Personal- und Organisationsbericht voraussichtlich 834 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter altersbedingt ausscheiden. Der neue Rat wird das in den Blick nehmen müssen: Inwieweit kann die erwartete Altersfluktuation im Zusammenspiel mit zunehmender Digitalisierung der Verwaltung dazu beitragen, einen weiteren Stellenaufwuchs bei der Stadt Dortmund einzudämmen?
Wir versprechen uns in dieser Hinsicht eine gewisse Digitalisierungsrendite!
Meine Damen und Herren,
unser Ziel bleibt: Über einen ausgeglichenen Haushalt möchten wir mittelfristig auch in den Abbau von Schulden kommen. Allein aus eigener Kraft und Anstrengung werden diese Zielsetzungen allerdings nicht zu erreichen sein!
So bleiben Bund und Land gefordert, für Entlastung bei den ständig steigenden Sozialausgaben zu sorgen.
Eine finanzielle Herausforderung sind nach wie vor die Kosten der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen und die Kosten der Integration. Land und Bund müssen sich stärker an den Kosten für Geduldete sowie für abgelehnte Asylbewerber beteiligen. Das Land finanziert den Aufenthalt geduldeter Flüchtlinge ohne Bleiberecht bislang nur in den ersten drei Monaten nach der Ablehnung. Dies muss sich ändern!
Der Haushalt der Stadt Dortmund ist aktuell mit Liquiditätskrediten (Kassenkrediten) in Höhe von rund 1,6 Milliarden Euro belastet. Allein aus eigener Kraft wird ein Abbau der Schulden nicht möglich sein. Bund und Länder müssen sich über eine nachhaltige Lösung der Altschuldenproblematik verständigen. Die strukturelle Unterfinanzierung der Städte und Gemeinden muss ein Ende finden. Bei Aufgabenübertragung muss das Prinzip „Wer bestellt, bezahlt!“ Geltung haben.
Stadtbild, Image, Lebensqualität
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
wir wünschen uns eine „Blühende Stadt“ – im übertragenen Sinn, aber auch im Wortsinn.
Wir möchten,
– dass es den Menschen in unserer Stadt gut geht,
– dass Sie sich in unserer Stadt – ob als Gast oder Einwohner – wohlfühlen und gerne aufhalten,
– dass sie hier ansprechende Räume zum Wohnen, Leben, Wirtschaften und Arbeiten, Studieren und Forschen finden.
– dass unsere Stadt für Wissenschaft und Wirtschaft ein interessanter, attraktiver Standort ist und
– dass Unternehmen in unserer Stadt auch tatsächlich einen attraktiven Standort finden.
Wir möchten unsere Stadt befreien von den überkommenen, gestrigen Etiketten, die uns zum Beispiel die Macher des Dortmund Tatorts allzu gerne andichten, um alte Klischees zu bedienen. Dortmund hat sich gewandelt zum modernen Dienstleistungs-, Technologie- und Wissenschaftsstandort.
Dies scheint aber noch nicht überall angekommen zu sein. In vielen Köpfen steckt immer noch das Bild einer grauen, schmutzigen, nicht sonderlich lebenswerten Ruhrpott-Stadt. Wir wollen raus aus den eher mäßigen Plätzen in Stadtrankings. Wir wollen zeigen, dass Dortmund den Vergleich mit anderen deutschen Metropolen nicht zu scheuen braucht.
Wie kann dies gelingen?
In Dortmund gibt es eine Vielzahl von Akteuren und Initiativen, die sich der Vermarktung, dem Imageaufbau und der Profilschärfung Dortmunds widmen. Wir meinen, dass sich die Schlagkraft durch ein „Stadtmarketing aus einer Hand“ erhöhen lässt.
Wir haben es gesehen: Bereits mit einem relativ geringen Mitteln können wir unsere Stadt zum „Blühen“ bringen. Wir alle, davon bin ich überzeugt, haben uns bis in den Herbst hinein an den „Blumenpfaden“ in der Innenstadt erfreut. Insbesondere die Blumenampeln an den Laternenmasten waren ein echter „Hingucker“. Die Blumenampeln haben zum Evangelischen Kirchentag Farbe ins Spiel gebracht, der geschäftsmäßigen Innenstadt Atmosphäre verliehen, unserer City einfach ein freundliches Gesicht gegeben. Wir möchten, dass sich unsere Innenstadt und die Stadtbezirkszentren in jedem Frühjahr mit einem bunten Blumen- und Blütengewand schmücken. 60.000 Euro reichen dafür. Geringer Aufwand, aber schon auf den ersten Blick eine große Wirkung!
Wir fordern mehr Aufmerksamkeit für das Grün in unserer Stadt. Dies war unsere Motivation, wieder ein Grünflächenamt zu schaffen. Unser Grün ist Bestandteil und Voraussetzung unserer Lebensqualität. Deshalb wollen wir auch mit einem gewissen Anspruch an dieses Thema herangehen. Dortmund gehört zu den grünsten Großstädten Europas. Mehr als zwei Drittel unserer Stadtfläche sind grün. Mit dem neuen Landschaftsplan wird sich der Anteil der geschützten Teile von Natur und Landschaft auf fast 42 % erhöhen. Dortmund gilt nach Hamburg als die zweitgrünste deutsche Großstadt mit mehr als 500.000 Einwohnern.
Was für ein Pfund, was für ein Imagefaktor! — Leider muss man feststellen: An sich!!!
Warum war Essen im Jahr 2017 „Grüne Hauptstadt Europas“, während das Bild unserer Stadt im Dortmund Tatort „grau“ gezeichnet wird? Die IGA 2027 bietet die große Chance „unsere Gärten“, unsere bestehenden großzügigen Parkanlagen ins rechte Licht zu setzen und ein grünes Band vom Süden in den Nordwesten zu spannen.
Fast dreißig Jahre sind nach der letzten Bundesgartenschau im Westfalenpark (1991) ins Land gezogen. Der Westfalenpark braucht eine Frischzellenkur. Wir fordern ein an den heutigen Ansprüchen und Bedürfnissen ausgerichtetes „Zukunftskonzept Westfalenpark“. Es reicht nicht, hier ein bisschen an der Gastronomie zu schrauben und dort eine neue Zufahrt zur Festwiese des Westfalenparks zu beschließen. Wir wollen bis zum dritten Quartal 2020 ein ganzheitliches Parkentwicklungskonzept. Dabei sollten die Entwicklungen im Bereich des früheren Stahlwerks Phoenix-West mitbetrachtet werden. Vielleicht ergeben sich aus dem Phoenix-Park und seiner Nähe auch ganz neue erweiternde Perspektiven für den Westfalenpark?
Mehr Aufmerksamkeit wünschen wir uns auch für die älteste Dortmunder Parkanlage: Den Fredenbaumpark. Zwischen den hochverdichteten Nordstadtquartieren und den benachbarten Industrie- und Gewerbeflächen, ist der Fredenbaumpark ein wahrer Schatz: Als grüne Lunge, als Lebens- und Erholungsraum. Wir haben dafür gesorgt, dass es auch für den Fredenbaumpark ein Zukunftskonzept geben wird, mit zentralen Ansprechpartnern und eigenem Budget.
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
zu einem positiven Stadtbild gehört auch Stadtsauberkeit. Während des Kirchentages hat sich unsere Stadt in puncto Sauberkeit von der allerbesten Seite gezeigt. Es muss aber unser Anspruch sein, dass unsere Stadt nicht nur zu besonderen Anlässen und nicht nur in der Innenstadt glänzt. Wir wollen, dass sich dass sich Einwohner, Gäste und Besucher unserer Stadt überall und stets bei uns wohlfühlen.
Mit der von uns geforderten Übertragung der Pflege des Straßenbegleitgrüns auf die EDG ist ein Schritt in die richtige Richtung getan. Lange genug hat`s gedauert! Der Qualitätsgewinn ist schon jetzt im Stadtbild sichtbar. Wir möchten, dass die Pflege des Straßenbegleitgrüns insbesondere in den Stadtbezirken intensiver wird und wir mit diesem Doppelhaushalt damit anfangen.
Wir wollen, dass die Menschen sich unserer Stadt sicher fühlen. An jedem Ort! Die Beseitigung von Schmuddelecken durch erhöhten Pflegeaufwand ist ein Ansatz. Viel gewonnen wird aber auch mit einer verbesserten Ausleuchtung gefühlter Angsträume. Mit mehr Licht gegen Angst!
Die Beseitigung von Angsträumen soll nicht am Geld scheitern. Wir möchten, dass den Bezirksvertretungen zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt wird, falls sich bei der Umsetzung des Masterplans „Kommunale Sicherheit“ herausstellt, dass die Bezirksvertretungsmittel nicht ausreichen, um Beleuchtungskonzepte zu realisieren.
Image- und Stadtbildpflege sind für uns kein Selbstzweck. Wir möchten, dass sich unsere Stadt im Standortwettbewerb gegen andere Städte durchsetzt, weil sie in jeder Hinsicht attraktiv ist. Das Erscheinungsbild, die Lebensqualität, der Freizeit- und Aufenthaltswert können im Wettlauf der Standorte das Zünglein an der Waage sein.
Wirtschaft und Arbeit
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
in Dortmund sind nach wie vor mehr als 31.000 Menschen arbeitslos. Mehr als 2.600 junge Menschen unter 25 Jahren suchen eine berufliche Perspektive. Mehr als 12.000 Menschen sind langzeitarbeitslos.
Wir wollen Menschen in Arbeit bringen, damit sie teilhaben können an der Gesellschaft.
Hier tun wir in Dortmund einiges. Die „Kommunale Arbeitsmarktstrategie“ ist ein wesentliches Stichwort.
Eine blühende Wirtschaft bringt Menschen in Arbeit. Aber, wie sollen sich Unternehmen in unserer Stadt ansiedeln oder entwickeln, wenn wir über keinen Vorrat geeigneter Wirtschaftsflächenverfügen. Attraktive Wirtschaftsflächen sichern und schaffen Arbeitsplätze!
Wir wollen, dass Dortmunder Familien- und Traditionsunternehmen die Chance haben, vor Ort zu expandieren. Im Fall von Wilo ist dies in beispielhafter Weise an der Nortkirchenstraße gelungen. Ansiedlungswillige Unternehmen sollen in Dortmund auch in Zukunft ein nachfragegerechtes Flächenangebot vorfinden.
Wirtschaftliches Wachstum darf in unserer Stadt aber nicht durch einseitige Fokussierung auf Umwelt- und Naturschutzbelange ausgebremst werden. Unsere Stadtgesellschaft braucht Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete. Unsere Stadt braucht aber auch Wirtschafts-, Industrie- und Gewerbeflächen. Ohne eine starke Wirtschaft in unserer Stadt ginge so manches Licht aus. Dies haben wir doch alle schon erlebt!
Die Entwicklung von Wirtschaftsflächen sollte neu strukturiert werden. Dieser wichtigen Aufgabe müssen wir mehr Bedeutung beigemessen. Die Identifizierung und Entwicklung von Wirtschaftsflächen benötigt vor allen Dingen mehr Eigenständigkeit. Wir müssen beim Thema „Wirtschaftsflächen“ flexibler, transparenter, dynamischer und konkurrenzfähiger handeln. Die Lösung sehen wir in einem Sondervermögen „Wirtschaftsflächen“ unter dem Dach der Wirtschaftsförderung. Gut, dass dies jetzt geprüft wird!
Verwaltung
Eine starke, effiziente, gut arbeitende Stadtverwaltung ist ein unschätzbarer Standortfaktor. Wir wollen angemessene, gut ausgestattete Räume für gute Arbeit der Verwaltung.
Mit der Ausweitung des städtischen Personalbestandes steigen auch die Büroflächenbedarfe der Stadt Dortmund. Sanierungsmaßnahmen an Bestandsgebäuden, wie dem Sozialamt oder Jugendamt, verschärfen die Raumsituation der Stadtverwaltung zusätzlich. Derzeit laufen wir der Entwicklung immer hinterher. Die Deckung der Mehrbedarfe erfolgt aktuell stets durch die kurzfristige, teure Anmietung von zusätzlichen Büroflächen.
Dabei hat der Vergleich eindeutig gezeigt: Bei Büroflächen ist Eigentum wesentlich günstiger als Miete! Wir wollen vor die Lage kommen. Deshalb fordern wir, den Neubau eines Verwaltungsgebäudes in zentraler Lage und in städtischem Eigentum zu prüfen.
Statt den „Platz von Rostow am Don“ – wie von manch einer Fraktion hier im Rat begrüßt – mit einem rund 60 Meter hohen, ca. 20 geschossigem Wohn-, Hotel- und Geschäftshaus zu überfrachten, könnte dort auch städtische Bürofläche entstehen; nach Höhe und Umfang an die Umgebungsarchitektur angepasst, in einer Achse mit den bereits bestehenden Verwaltungsgebäuden in der Nachbarschaft, mit kurzen Wegen und in bester Lage zum ÖPNV!
Die Bürgerdienste stehen oft wegen der langen Wartezeiten in der Kritik. Daran wird mit Hochdruck gearbeitet. Mit zusätzlichem Personal und dem Drehen an organisatorischen Stellschrauben, wie zum Beispiel erweiterten Öffnungszeiten. Die Grundsituation als solche ist für Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen schon nicht erfreulich. Als wäre dies nicht schlimm genug: Die ohnehin schon „schlechte Luft“ wird durch eine unzureichende Frischluftzufuhr insbesondere in den Sommermonaten zusätzlich aufgeheizt! Für „frische Luft“ bei Kunden und Mitarbeitern fordern wir die Installation einer leistungsfähigen Klimaanlage.
Sport
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
das breite Sport- und Kulturangebot in unserer Stadt ist Ausdruck von Lebensqualität und urbanem Anspruch.
Wir freuen uns, dass mit Hilfe von Bund und Land in den nächsten Jahren kräftig in den Erhalt und Ausbau unserer Sportinfrastruktur investiert wird. Fast 100 Millionen Euro stark ist das „Fitnessprogramm“ für unsere Sporthallen. Mit dem geplanten Neubau einer modernen Ballsportarena mit mehr als 3.000 Zuschauerplätzen an der Unionstraße erfüllt sich ein altes CDU-Anliegen.
Ein Anliegen ist uns die Zukunft der Dortmunder Bäderlandschaft. Während andernorts Bäder geschlossen werden, haben wir ein stadtweites Netz von Frei- und Hallenbädern. Wir wollen, dass Schwimmsportler und Badespaß Suchende auch künftig ein attraktives Angebot in unserer Stadt finden. Deshalb gehören Zustand und Sanierungsbedarf der Dortmunder Bäder auf den Prüfstand. Den Sportentwicklungsplan, den „Masterplan Sport“, haben wir auf den Weg gebracht. In diesem Rahmen kann das erfolgen.
Prüfen lassen möchten wir auch den Bedarf und die Machbarkeit des Baus eines neuen Sportbades, am liebsten an einem geeigneten, gut erreichbaren Standort in der Nordstadt. Nicht nur den Sportschwimmern eröffneten sich dadurch neue Perspektiven. Profitieren würden auch Schulen und öffentliches Schwimmen.
Gesellschaft
Meine Damen und Herren,
gelebter Zusammenhalt, die gelebte Solidarität unserer Gesellschaft haben uns in Dortmund stark gemacht. Wir müssen aufpassen, dass wir diese Werte nicht aus den Augen verlieren. Die Strukturen unserer Gesellschaft sind dabei sich stark zu ändern. Gesellschaftlicher Zusammenhalt bekommt Risse.
Wir sind der Auffassung, dass es höchste Zeit ist, als Kommune ein bislang vernachlässigtes Thema in den Blick zu nehmen: Einsamkeit! Gesellschaftliche Isolation bedeutet nicht nur eine Einbuße an Lebensqualität. Vereinsamung macht auf Dauer auch krank.
Unsere Gesellschaft altert und die Anzahl der Single-Haushalte nimmt zu, gerade im städtischen Raum. Bereits heute sind die Hälfte aller Dortmunder Haushalte Single- bzw. Einpersonenhaushalte. Zugleich funktionieren nachbarschaftliche Strukturen nicht mehr so wie früher. Man trifft sich heute auch nicht mehr beim Einkaufen im Lädchen oder am Büdchen an der Ecke. Damit steigt das Risiko zu vereinsamen.
Wir sehen darin eine Aufgabe, der sich unsere Stadt mit einem „Beauftragten für die Belange einsamer Menschen“ widmen muss. Dass das Thema „Einsamkeit“ nun im Sozialausschuss auf die Tagesordnung kommt und Aufmerksamkeit erfährt — das war unser Wunsch.
Wohnen
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
wir müssen Wohnraum schaffen, der für alle erschwinglich ist. In allen Marktsegmenten.
Die von den Fraktionen Bündnis 90 / Die Grünen und Linke & Piraten geforderte generelle Erhöhung der Quote für geförderten Wohnungsbau, nach der bei neuen Wohnungsbauvorhaben künftig mindestens 30% der Wohneinheiten im sozialen Mietwohnungsbau zu realisieren sind, machen wir nicht mit! Wir wollen Investoren nicht gängeln.
Der Bau von Sozialwohnungen ist ohnehin für Investoren mit dem aktuellen Wohnraumförderprogramm der CDU-geführten Landesregierung wieder attraktiver geworden: Investoren erhalten bei öffentlich-gefördertem Wohnungsbau in Dortmund mehr Mittel und können höhere Mieten erzielen als in der Vergangenheit.
Statt eine starre Quote für den Sozialwohnungsbau zu beschließen, sollten wir vielmehr dafür sorgen, dass in unserer Stadt ein ausreichendes Angebot an Flächen für den Wohnungsbau zur Verfügung steht. Dies dämpft einen weiteren Anstieg der Mieten und wahrt die soziale Ausgewogenheit.
Wer dabei einen weiteren Flächenfraß verhindern will, muss sich Nachverdichtungen öffnen — auch gegen Proteste!
Mobilität
Wir stimmen der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen zu: Wir müssen Mobilität neu denken!
Wir müssen Verkehrsflächen neu aufteilen. Aber mit Augenmaß und in angemessener Schrittlänge, mit Intelligenz und vor allen Dingen dort, wo Raum dafür ist. Es ist niemandem, insbesondere nicht der Umwelt geholfen, wenn der Verkehr ins Stocken gerät oder Gefahren schafft. Die Faßstraße ist ein überteures Negativbeispiel dafür, wie die Verkehrswende eben nicht zum Erfolg geführt wird.
Wir stehen der Förderung des Radverkehrs in unserer Stadt offen gegenüber. Wir wollen ein funktionierendes, zusammenhängendes und sicheres Radverkehrsnetz in der Stadt. Radwege müssen aber so realisiert werden, dass sie eine Bereicherung sind, nicht aber zu einer Verschärfung von Verkehrsproblemen führen. So haben wir immer gefordert, Radvorrangrouten vorzugsweise über Nebenstraßen zu führen und nicht die Hauptverkehrsstraßen damit zu belasten. Wir freuen uns, dass unser Ansatz bei der fahrradfreundlichen Umgestaltung des Wallrings berücksichtigt wird.
Der öffentliche Nahverkehr muss so attraktiv werden, dass mehr Menschen freiwillig vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen. Unser Ziel ist es, das Netz zu ertüchtigen, die Taktung zu optimieren, die Infrastruktur in Stand zu halten. Mit rund 98 Millionen Euro hilft das Land bei der Ertüchtigung von Stadtbahn und H-Bahn.
Wir sind offen für visionäre Verkehrslösungen zur Erschließung von Stadtquartieren. Wenn unter Kosten-Nutzen-Erwägungen darstellbar, wäre die noch unreife Idee einer „Seilbahnlösung“ für das Projekt „Smart Rhino“ auf dem ehemaligen HSP-Gelände eine tolle Sache. Nicht nur unter dem Gesichtspunkt der „Mobilität der Zukunft“, sondern auch als Bereicherung für unser Stadtbild!
Fazit:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Rates,
sehr geehrte Damen und Herren,
festzuhalten bleibt:
Wir ernten nun die Früchte unserer gemeinsamen Sparanstrengungen der letzten Jahre. Mit der Zustimmung zu diesem Doppelhaushalt honorieren wir das Engagement der Verwaltung hierbei und einiger politischer Kräfte.
Anders als die meisten Kommunen im Umland bleiben wir auch mittelfristig in der Lage auf hohem Niveau in Dortmunds Zukunft zu investieren. Wir können unsere Stadt weiterentwickeln, spannende Projekte angehen, wie die IGA 2027 oder das Zukunftsprojekt „Smart Rhino“ im Norden.
Dies ist für uns wichtig. Dies ist für uns ausschlaggebend bei der Bewertung des Haushaltsplans 2020/2021, wie wir ihn im Finanzausschuss verabschiedet haben.
Herzlich danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung für den von ihnen in diesem bald zu Ende gehenden Jahr geleisteten Beitrag zum Besten unserer Stadt. Mein besonderer Dank gilt der Kämmerei für die wie immer präzise und ausgezeichnete Vorbereitung und Begleitung der Haushaltberatungen.
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit!
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