Die CDU-Fraktion hat immer wieder deutlich gemacht, dass der Schlüssel zur Lösung der Drogenproblematik in der Dortmunder City in einem neuen Standort für den Drogenkonsumraum, der außerhalb des Kernbereichs der City liegt, zu suchen ist. Der aktuelle Standort am Grafenhof ist zu einer untragbaren Belastung für das gesamte Cityumfeld geworden. Die CDU-Fraktion hatte deshalb vor über einem Jahr die Prüfung eines Ersatzstandortes angestoßen und spricht sich nun für die Verlegung des Drogenkonsumraums auf eine in Bahnhofsnähe südlich der Treibstraße gelegene, gut von der Umgebung abgeschirmte Freifläche aus. Damit sich die Drogenszene nicht wieder auf einen Standort konzentriert, spricht sich die CDU-Fraktion ergänzend dazu für zwei neue, dezentral gelegene niedrigschwellige Drogenkonsumorte aus, für die sich als Standorte der ehemalige „Rheinische Hof“ an der Rheinischen Straße sowie eine der Stadt gehörende Freifläche an der Bornstraße 202 anbieten würden.
Ablehnung der „Küpferstraße“
Eine klare Absage erteilt die CDU-Fraktion dem Vorschlag, den Drogenkonsumraum vom Grafenhof in die Küpferstraße zu verlegen. Die CDU-Fraktion hält diesen vom Oberbürgermeister und der Verwaltung favorisierten und bei den Fraktionen von SPD und Grünen für denkbar erachteten Standort insbesondere angesichts seiner unmittelbaren Nähe zu drei Schulen und dem ÖPNV-Knotenpunkt Stadthaus für absolut ungeeignet. Die CDU sieht vielmehr die ernsthafte Gefahr, dass sich die Drogenszene in der Dortmunder City noch weiter in Richtung östlicher Innenstadt ausbreiten wird, wenn es tatsächlich zum Aufbau eines neuen Standortes für den Drogenkonsumraum an der Küpferstraße kommt. Die Verlagerung des Drogenkonsumraums von einem Ende der City zum anderen wird das Problem der offenen Drogenszene entlang der Achse Hauptbahnhof, Westenhellweg und Stadtgarten keineswegs lösen, sondern weiter verschärfen.
„Eine offene Drogenszene darf in unserer Stadt keinen Platz haben. Schlüssel zur Lösung des Problems ist die Verlegung des heutigen Standortes des Drogenkonsums. Der Drogenkonsumraum muss raus aus dem Herzen der Stadt, muss weg von der Thier-Galerie und dem Westenhellweg, muss weg von den Aufenthaltsorten und Plätzen in unserer City. Dies war und ist unsere Kernforderung, die eigentlich auch Beschlusslage des Rates ist“, erinnert der Vorsitzende der CDU-Fraktion Dr. Jendrik Suck an den noch nicht umgesetzten Ratsbeschluss zur Verlegung des Drogenkonsumraumes.
„Alles andere löst das Problem nicht. Der wohl von SPD und Grünen unterstützte Verwaltungsvorschlag, den Drogenkonsumraum vom Grafenhof an die Küpferstraße zu verlegen, wird nicht nur dazu führen, dass sich die Drogenszene weiter in unserer City ausbreitet. Ein Drogenkonsumraum in der Küpferstraße bringt zudem eine ganze Reihe neuer Probleme mit sich, die diesen Standort für uns absolut ausschließen“, macht der sicherheitspolitische Sprecher Uwe Wallrabe deutlich und begründet die Ablehnung der „Küpferstraße“ seitens der CDU-Fraktion: „In unmittelbarer Nähe zur Küpferstraße liegen das Stadtgymnasium, das Käthe-Kollwitz-Gymnaisum und das Mallinckrodt-Gymnasium. Unweigerlich werden sich die Wege von Schülerinnen und Schülern und Suchtkranken treffen. Belästigungen von Gewerbetreibenden und Anwohnern werden an dieser Stelle ihre Fortsetzung finden. Wir wollen keine neuen Angsträume rund um den ÖPNV-Knoten ‚Stadthaus‘. Nicht zu vergessen, dass sich auf der anderen Seite von der S- und Stadtbahnhaltestelle das Wilhelm-Hansmann-Haus und das Südbad befinden und es von dort dann übergeht in das Stadtwäldchen.“
CDU sieht Areal an der Treibstraße als idealen Standort
Dabei, so der planungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Uwe Waßmann, existiere auf der Treibstraße unweit des Dortmunder Hauptbahnhofs eine gut erreichbare Freifläche, auf der sich mit mobilen Raumcontainern ein neuer Drogenkonsumraum erfolgreich realisieren ließe: „Durch den Einsatz flexibler Raumsysteme ließen sich dort die besonderen räumlichen Anforderungen an einen Drogenkonsumraum, der auch den Bedürfnissen der steigenden Zahl der Crack-Süchtigen Rechnung trägt, gut erfüllen. Die von uns ins Spiel gebrachte Freifläche an der Treibstraße ist innenstadtnah, aber außerhalb des Kernbereichs der City. Sie ist gut abgeschirmt von der Umgebung und durch die Treibstraße auch räumlich abgegrenzt vom nördlich gelegenen Hafenquartier. Wenn dieser Standort noch flankiert würde durch zwei zusätzliche, dezentral gelegene niedrigschwellige Drogenkonsumorte, insbesondere für Crack-Konsumenten, bekämen wir das Drogenproblem in der Dortmunder City in den Griff und die City-Händler im unmittelbaren Umfeld des heutigen Drogenkonsumraums könnten aufatmen“, ist Uwe Waßmann überzeugt und führt aus: „Diese Satelliten des Drogenkonsumraumes könnten wir uns an der Rheinischen Straße und an der Bornstraße vorstellen“.
Auf dem von der CDU-Fraktion favorisierten Areal an der Treibstraße soll nach Verwaltungsvorschlägen ein Aufenthaltsangebot für Obdachlose geschaffen werden. Dafür stehen 300 m² zur Verfügung. Die CDU-Fraktion wird sich in der weiteren Debatte zur Verlegung des Drogenkonsumraums dafür einsetzen, dass die Verwaltung in ernsthaften und zielgerichteten Verhandlungen mit den Besitzern der Fläche prüft, ob sich stattdessen auf dem rund 6.000 m² großen Areal auf der Rückseite des Dortmunder Hauptbahnhofes der Drogenkonsumraum realisieren lässt.
Drogenszene in die Drogenhilfeeinrichtungen lenken
Eine entscheidende Rolle, die über Erfolg und Misserfolg der von der CDU-Fraktion ins Auge gefassten neuen Drogenkonsumorte entscheide, weist Thomas Bahr, der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, der aufsuchenden Straßensozialarbeit zu: „Streetworker müssen gemeinsam mit Polizei und dem Kommunalen Ordnungsdienst dafür sorgen, dass die Drogenszene von der Straße in die Hilfseinrichtung gelenkt wird.“ Gut vorstellbar sind für uns gemeinsame Teams aus Straßensozialarbeit und Kommunalen Ordnungsdienst, die weniger repressiv als vielmehr lenkend und helfend auf die Drogenkranken einwirken. Wir hatten die Verwaltung schon vor einem Jahr um die Prüfung gebeten, welchen Personalaufwand dies auslöst, um suchtkranken Menschen möglichst helfend, beratend und unterstützend zu begegnen.“
Lehren aus dem „Grafenhof“ ziehen
Für mögliche neue Drogenkonsumorte müssen nach Ansicht der CDU-Fraktion aber auch Lehren gezogen werden aus den beklagten Zuständen am gegenwärtigen Drogenkonsumraum. So müsse es sorgfältig erarbeitete Konzepte für das Umfeldmanagement, für Beratungs- und Betreuungsangebote sowie für Sicherheit und Bewachung geben. Die CDU-Fraktion spricht sich außerdem für eine Ende der versuchsweisen Aussetzung der Wohnsitzauflage für die Nutzung des Drogenkonsumraums aus. Der Versuch sei fehlgeschlagen.
Drogenszene mit Null-Toleranz-Strategie begegnen
Abschließend hält Dr. Jendrik Suck fest: „Die City wird wahrscheinlich leider auch nach der von uns angestrebten Schließung des aktuellen Drogenkonsumraums am Grafenhof weiterhin ein Anziehungspunkt für die Drogenszene bleiben. Deshalb werden wir auch in Zukunft von Polizei und Verwaltung einfordern, dass der offene Drogenhandel und Drogenkonsum sowie die von der Drogenszene ausgehenden Belästigungen der Allgemeinheit und die begleitenden Straftaten mit einer Null-Toleranz-Strategie bekämpft werden. Der Kontrolldruck muss unter Ausschöpfung aller Mittel hochgehalten werden.“
Empfehlen Sie uns!