Mit Sorge um das Erscheinungsbild der Stadt lehnt die CDU-Fraktion im Rat die aktuell veröffentlichten konkretisierten Pläne eines Hochhausbaus am Platz von Rostow am Don ab. Dabei kann sich die CDU grundsätzlich einen Hochhausbau an diesem Standort vorstellen. „Allerdings sieht die CDU im vorliegenden Projekt eine Leuchtturm-Architektur ohne jeden städtebaulichen Bezug. Es soll ein urbanes Symbol prominenter Architekten entstehen, was für uns eher einer zeitgenössischen Verblendung folgt und ästhetisch abschreckt“, erläutert der planungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Uwe Waßmann die Meinung der CDU Fraktion.
„Der CDU ist klar, dass man sich selten verbindlich darauf einigen kann, was als schön empfunden wird. Aber das Ringen darum, diesen Diskurs wieder zum festen Bestandteil der Stadtbaukunst zu machen, sollte den Einsatz wert sein“ sagt Waßmann weiter. Die Dortmunderinnen und Dortmunder sollten bei einem solch großen Projekten ihre Meinung abgeben dürfen.
„Nach Aussagen des Potsdamer Instituts für soziale Stadtentwicklung (IFFS) sind Hochhäuser nach wie vor die unbeliebteste Wohnform. Chic in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, mutierten die Wohntürme von damals zu sozialen Brennpunkten. Anonymität, Verschmutzung und Gleichgültigkeit gegenüber Nachbarn prägen heute das Wohnen im Hochhaus. Beim vorliegenden Projekt haben wir neben städtebaulichen und ästhetischen Aspekten auch weitere Gründe. Laubengänge sollen als Aufenthaltsraum für die Bewohner dienen, was wir uns aufgrund der verkehrlichen Situation an der Ruhrallee, der Märkischen Str. und der direkt angrenzenden Stadtbahn und S-Bahnhaltestelle und dem damit verbundenen Lärm nicht vorstellen können. Begrünte große Balkone, Loggien und Wintergärten bedürfen bei der genannten Transparenz des Gebäudes einer dauerhaften und angemessenen Pflege, für die sich jeder Bewohner verantwortlich zeichnen müsste. Der Glasvorhang, der den Architekten als gestaltendes Element der Fassade vorschwebt, hat aus unserer Sicht keinerlei Bezug zum historischen Befestigungswall Wallring“ sagt Waßmann weiter.
Die Wucht des Baukörpers erscheint der CDU befremdlich. Entgegen der Konzeption des Citykonzept 2030, das der Rat der Stadt verabschiedet hat, sieht der Verwaltungsvorschlag jetzt nicht mehr nur eine Adresse für Dienstleistungs- und Büronutzungen vor, sondern auch Wohnen. Es sollen etwa 27 % der Wohneinheiten für öffentlich geförderten Wohnraum vorgesehen werden, was aus Sicht der CDU nicht ohne Risiken ist. Die Pflege der Glasfassaden, der begrünten Balkone, Loggien und Wintergärten sowie die Pflege der Laubengänge benötigt Bewohner, die sich einer selbstverständlichen Pflege einer solchen Wohnanlage unterwerfen. Man kann jedoch leider in vielen Großwohnanlagen beobachten, dass dies nicht immer gelingt. Im Herzen der City ohne Not einen Risikobau zu errichten ist jedenfalls nicht die Idee der CDU für unsere Stadt“ sagt Waßmann abschließend.
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