Abgabe von reinem Heroin an stark Drogensüchtige auch in Dortmund?
Ob es in Dortmund auch einmal möglich sein wird, dass stark drogenabhängige Menschen reines Heroin als Substitutionstherapie erhalten, damit wird sich der Sozialausschuss in seiner nächsten Sitzung am morgigen Dienstag befassen.
In den Städten Berlin, Hamburg und Stuttgart gibt es bereits das Projekt. Schwerstabhängige bekommen durch einen Arzt Diamorphin, welches sich der Patient selbst substituiert. Die sozialpolitische Sprecherin der CDU, Justine Grollmann, möchte – bevor ein solches Projekt auch in Dortmund eventuell an den Start geht – viele Fragen geklärt haben. Daher soll die Verwaltung zur nächsten Sitzung im November Vertreter aus einer der Kommunen einladen, die diese Abgabe bereits praktizieren.
Dazu Grollmann:
„In Dortmund leben sehr viele drogenabhängige Menschen. Darunter auch sehr viele, die seit Jahren – und nach gescheiterten Therapien – an der Nadel hängen. Damit einher gehen nicht nur, dass sich Menschen über abgelegte Spritzen auf Spielplätzen oder rund um den Druckraum in der City beschweren, sondern auch eine hohe Beschaffungskriminalität, um die Drogen zu finanzieren. Eine kontrollierte Abgabe von Diamorphin – ein reines Heroin – unter Aufsicht an Schwerstabhängige könnte dazu beitragen, genau diese Begleiterscheinungen einzudämmen. Darüber hinaus böte man Drogenabhängigen die Chance, den Absprung aus der Szene zu schaffen.“
Grollmann weiß, dass das Thema „Drogenkonsum“ ein ungeliebtes Kind ist, welches man gerne verbannt. Gerade deshalb ist es ihr wichtig, sich neue Projekte anzuschauen, die den vielen Schwerstabhängigen helfen könnten.
„Eine diamorphingestützte Substitutionsbehandlung könnte für die Abhängigen eine Alternative sein. Ob das aber wirklich so ist und, wie die Erfahrungswerte aus den Kommunen sind, die dieses Projekt bereits durchführen, das möchte die CDU gerne wissen. Genauso wie die Antwort auf die Frage, welche Kosten im Falle einer solchen Projektübernahme auf die Stadt zu kämen. Aus den Erfahrungen des Methadon-Programms weiß man heute, dass man Drogenabhängige damit erreicht und hilft. Nur die Schwerstabhängigen fallen durch das Raster. Ob die Diamorphin-Therapie bei diesen Personen erfolgreich greift, das möchten wir uns im November in der Ausschuss-Sitzung vorstellen lassen“, so Grollmann abschließend.
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