Kinderbetreuungsquote

16.04.2018

Beschlussvorschlag
Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie fasst folgenden Beschluss und bittet den Rat um Beschlussfassung:

  • Der Rat der Stadt Dortmund  beschließt den weiteren konsequenten Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder im Alter von 4 Monaten bis zum Schuleintritt nach dem Kinderförderungsgesetz (Kifög) in Dortmund. Es wird als nächstes in der mittelfristigen Planung eine Versorgungsquote von 41% der Kinder unter drei Jahren als Planungsziel festgelegt, da diese der zuletzt ermittelte Bedarfswert war. Die Ganztagsangebote für alle Kinder bis zum sechsten Lebensjahr (Schuleintritt) sind entsprechend der örtlichen Nach- frage bedarfsgerecht auszubauen. Der Ausbau erfolgt überwiegend durch freie Träger und auch in Verbindung mit Investoren.
  • Der Rat beschließt, dass die Kinderbetreuungsplatzquote bei freien Träger zu Beginn des Kindergartenjahres 2018/19 (Stichtag 01.09.2018) als Mindestgröße im Verhältnis zu Plätzen bei städtischen Einrichtungen fixiert wird.

Begründung
Die in der Drucksachen-Nummer 03685-11 definierten Planungsziele von 35% für die Vergabe von Kinderbetreuungsplätzen sind in Dortmund in einigen Stadtbezirken schon heute (Aplerbeck mit 38,9% und Innenstadt-West mit 43,1%) erreicht bzw. stehen überwiegend kurz vor der Realisierung (Innenstadt-Ost mit 38,5%; Brackel mit 38,%;  Hörde mit 35,0%; Hombruch 43,2%; Huckarde mit 35,4%; Mengede 40,7%). Da mit dem größeren Angebot nach Plätzen die Nachfrage in den Jahren seit 2011 bereits angezogen hat, eine im Jahre 2011 erhobene Elternbefragung auch damals schon einen Bedarf von 41% aufgezeichnet hat, muss nun das weitere Planungsziel angepasst werden, um die große Nachfrage befriedigen zu können. Werden seitens der Jugendamtsverwaltung aktuellere und höhere Bedarfe testiert, muss über eine neuere und höhere Planungszielvorgabe beschlossen werden. Nur mit ambitionierten Zielvorgaben kann die gesellschaftliche Relevanz dieser wichtigen Infrastrukturform im Fokus gehalten werden.

Kinderbetreuung wird immer wichtiger, da besonders für Dortmund in Zeiten des Strukturwandels, als auch der demografischen Veränderung, sowie auch dem Bildungsauftrag für Kinder eine immer größere Bedeutung zukommt. Immer mehr Familien leben von zwei Erwerbseinkommen, etliche alleinerziehenden Elternteile möchten ihren beruflichen Verpflichtungen nachkommen, als auch viele junge Menschen Zeit für ihre persönliche Nachqualifizierung benötigen sind diese Familien
gegenwärtig unabdingbar auf verlässliche Betreuungs- und Bildungsangebote angewiesen. Daher muss in Dortmund weiterhin intensiv und konsequent an dem Ausbau von weiteren Betreuungsplatzangeboten weitergearbeitet werden.