„Die jetzt in Scharnhorst bei der ersten kostenfreien Sperrmüllsammlung gemachten Erfahrungen der EDG zeigen, dass es offenbar einen sehr großen Bedarf und eine hohe Nachfrage zur Sperrmüllentsorgung gibt, die durch die bisherigen Angebote nicht abgedeckt werden“, kommentieren GRÜNE und CDU den am letzten Wochenende erfolgten Probelauf zum kostenfreien Sperrmülltag. „Sie zeigen aber auch, dass eine solche Aktion nicht einfach kurzfristig aus dem Boden gestampft werden kann, wenn sie ein Erfolg werden soll. Der jetzt erfolgte Probelauf aufgrund eines seit letztem Jahr vorliegenden grün-schwarzen Antrags hinterlässt trotz des großartigen Einsatzes der EDG-Mitarbeitenden am Ende viel Unmut, weil entscheidende Fragen im Vorfeld nicht geklärt wurden, wie zum Beispiel die jetzt virulent gewordene Frage der Kosten.“
Die Fraktionen bemängeln vor allem, dass der Politik nicht – wie beschlossen – ein Konzept für den Sperrmülltag vorab vorgelegt wurde. „Dann hätten wir gemeinsam über ein besser funktionierendes Kommunikationskonzept beraten können. Auch zum Umgang mit den Gegenständen, die nicht in den Sperrmüll gehören und die trotzdem herausgestellt wurden, hätten wir eine Lösung beraten können.“ Die beiden Fraktionen werden das im nächsten Rat thematisieren.
GRÜNE und CDU hatten sich im vergangenen Jahr in einem gemeinsamen Haushaltsantrag für einen kostenfreien Sperrmülltag, wie er auch in vielen anderen Kommunen erfolgreich angeboten wird, stark gemacht. Er ist zusammen mit der Verstetigung des Ermittlungsdienstes Abfall Teil einer Doppelstrategie gegen wilde Müllkippen im Stadtgebiet. Für die Erprobung der Sperrmüllsammlung hatten GRÜNE und CDU 200.000 Euro im Haushalt der Stadt für 2022 eingestellt. Nachdem die Verwaltung ein erstes Konzept zurückgezogen hatte, wurde die jetzt erfolgte Sammlung ohne vorherige Beteiligung der Politik durchgeführt.
„Im März dieses Jahres haben wir die Verwaltung beauftragt, in Zusammenarbeit mit der EDG zunächst gute Praxisbeispiele für serviceorientierte kostenfreie Sperrmüllsammlungen in größeren Städten und Gemeinden zusammenzutragen und dazu auch die jeweiligen Gebührensätze darzulegen. Die zugrunde liegenden Konzepte sollten den zuständigen Gremien zusammen mit örtlichen Erfahrungsberichten noch vor der Sommerpause vorgelegt werden. Das ist nicht passiert. Stattdessen hat die EDG auf eigene Faust den Sperrmülltag in Scharnhorst organisiert und durchgeführt“, so GRÜNE und CDU. Die Fraktionen erwarten, dass den Gremien im Nachgang die Grundlage für das jetzt in Scharnhorst gestartete Modell vorgelegt wird und bei der weiteren Umsetzung die gemachten Erfahrungen direkt einbezogen werden: „Wir erwarten, dass die EDG die Lehren aus der Sperrmüll-Aktion im Stadtbezirk Scharnhorst sofort in die Organisation, Kommunikation und Abwicklung der bereits für den 27. August 2022 angekündigten zweiten kostenfreien Sperrmüllsammlung im Stadtbezirk Brackel einfließen lässt. Die Schwachstellen der Scharnhorster Sammelaktion dürfen sich dort nicht wiederholen. Ein stures Weiter-so, ohne den guten Willen, in einem Lernprozess vielleicht zu einem praxistauglichen kostenfreien Sperrmüllangebot zu finden, das andere Städte ihren Bürgerinnen und Bürgern längst bieten, bringt nur Verdruss.“
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