In einem am 14. Februar 2022 veröffentlichten Interview des Oberbürgermeisters gegenüber dem Radiosender 91.2 zur Dortmunder Innenstadt, führt der Oberbürgermeister aus, dass in der Verwaltung die Überprüfung laufe, ob der aktuelle Standort des Drogenkonsumraums für die Zukunft der richtige Standort sei. Wir haben dieses Interview und ganz aktuell an unsere Fraktion herangetragene Beschwerden und Sorgen aus den Reihen der Cityhändler am oberen Westenhellweg zum Anlass genommen, die Verwaltung um einen Bericht zum gegenwärtigen Sachstand ihrer Überlegungen zur Standortfrage des Drogenkonsumraums zu bitten.
Wir vertreten den Standpunkt, dass der aktuelle Standort des Drogenkonsumraums angesichts der zu beobachtenden negativen Auswüchse, wie z. B. offener Drogenhandel, Drogenkonsum im Umfeld des oberen Westenhellwegs und der dadurch negativen Ausstrahlung auf das Cityumfeld, sicherlich betrachtet werden muss. Wir sehen den jetzigen Standort am Hohen Wall auch als suboptimal an, vor allem durch die Nähe zur Wohnbebauung. Dennoch stellen wir die Einrichtung „Drogenkonsumraum“ als solche nicht in Frage: Der Drogenkonsumraum ist ein unverzichtbarer Teil des Systems der Dortmunder Drogenhilfe. Es ist nicht leicht, „den“ optimalen Standort in Dortmund zu finden, der einerseits zentral liegt und die Zielgruppe erreicht, aber auch keine Sogwirkung auslöst und nicht ins räumliche Umfeld ausstrahlt.
Vor der Standortfrage sollte im Augenblick vielleicht erst einmal geklärt werden, was bezüglich des jetzigen Standorts noch optimiert werden kann, um cityabträgliche Folgen zu mindern. Wir hatten uns bereits im Sozial- und im Beschwerdeausschuss für Maßnahmen, wie mehr Ordnungspartner und Sozialarbeiter vor Ort, stark gemacht.
Wir hätten uns gewünscht, dass der Oberbürgermeister in der Ratssitzung seine Ansätze zur Lösung der unerwünschten Begleiterscheinungen des aktuellen Standortes vorgestellt hätte. Stattdessen hat der Oberbürgermeister nur angekündigt, dass man sich in der nächsten Zeit intensiv über Lösungen werde unterhalten müssen.
Einen Drogenkonsumraum braucht Dortmund auf jeden Fall, für einen kontrollierten und „sauberen“ Drogenkonsum und, dass weniger auf Spielplätzen oder sonstigen öffentlichen Plätzen Drogen eingenommen werden. Deshalb ist für uns eine Schließung des Drogenkonsumraums, ohne zeitgleicher Öffnung an einem neuen Standort, überhaupt keine Option.
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