Neue Pläne der Schulverwaltung: Weder Wahlfreiheit noch ausreichend Klassen in der Nordstadt!

01.10.2015

Den Entwurf der Schulverwaltung für die Umgestaltung der Schullandschaft in der Nordstadt kritisiert die CDU-Fraktion vehement.
Haupt- und Realschule sollen zu einer neuen Gesamtschule fusioniert werden. Da eine Gesamtschule zwingend eine eigene Oberstufe bereithalten und räumlich unterbringen muss, verliert die Nordstadt als kinderreichster Stadtteil Dortmunds 3 Züge in der Mittelstufe, die dort aber dringend benötigt würden.

Auch besteht kein Handlungsbedarf: Haupt- und Realschule in jetziger Form sind langfristig in ihrer Existenz gesichert – das hat die eigens von der Stadt in Auftrag gegebene Befragung von Eltern ergeben, deren Kinder derzeit die Grundschulen im Stadtbezirk besuchen. Beide Schulen genießen dank der engagierten Arbeit der Kollegien einen hervorragenden Ruf. Lediglich ein Viertel der Eltern wünscht laut Befragung für die eigenen Kinder eine Gesamtschule als weiterführende Schule. Mit den Plänen der Verwaltung werden jedoch alle Kinder, die nicht das Gymnasium besuchen, in eine solche Schule gedrängt.

Für die CDU zeigt sich deutlich: „Entgegen dem erklärten Elternwillen und ohne Rücksicht auf realistische Bedarfszahlen wird hier aus rein ideologischen Gründen die Axt einmal mehr an das mehrgliedrige Schulsystem gelegt.“

Erstaunlicher Weise hat die Leiterin des Schulverwaltungsamtes sich noch am 25. Juni in der Presse so geäußert: „Wir sind froh, dass Hauptschulen erhalten geblieben sind“ und „Die Bedarfslage gibt keine weitere Gesamtschule her.“ Warum jetzt eine Entscheidung im Sinne der Ideologie und gegen Bedarf und Elternwunsch gefällt wird, wird wohl nur die Schulverwaltung selbst wissen.

„Für uns ist klar, dass wir einer solchen Vorlage nicht zustimmen können, zudem muss hier noch für viel Klarheit im Detail gesorgt werden“, so die schulpolitische Sprecherin Dr. Eva-Maria Schauenberg.

Auf welcher Basis erfolgte die mit der Zulassungsbehörde abgestimmte Prognose der Schülerzahlen?
Was gibt zu der Annahme Anlass, dass die Schülerzahlen in der Mittelstufe im Vergleich zum jetzigen Zeitpunkt drastisch sinken?
Gab es bisher einen so deutlichen Engpass an Plätzen in der gymnasialen Oberstufe der Nordstadt, dass sich neben der Oberstufe des Gymnasiums die Oberstufen zweier Gesamtschulen rechnen?
Welche Haupt- und welche Realschule(n) in den angrenzenden Stadtbezirken haben noch Aufnahmekapazitäten für (wie viele) Kinder aus der Nordstadt, die eine Schule der entsprechenden Schulform besuchen möchten?
Ist sichergestellt, dass Kinder, die eine Haupt- oder Realschule außerhalb der Nordstadt besuchen in jedem Falle ein Schokoticket erhalten – oder hängt Schulwahlfreiheit à la Rot-Grün am Geldbeutel der Eltern?