Seit einigen Jahren ist es für Dortmunder Kinder schwierig oder gar unmöglich ein Gymnasium in Schwerte zu besuchen. Weil Schwerte eine zweite Gesamtschule gegründet hat, wurde von der Bezirksregierung die zulässige Gesamtzahl der Schulklassen je Jahrgang an den Gymnasien stark reduziert. Eine Beschulungsvereinbarung zwischen den Städten Schwerte und Dortmund ist seinerzeit nicht zustande gekommen, stattdessen hat Schwerte zur Sicherung von 3 Zügen je Gymnasium eine Vereinbarung mit Iserlohn getroffen. Seither wird Dortmunder Schülern regelmäßig die Aufnahme in Schwerte verweigert.
Auch in diesem Jahr ist das Thema wieder einmal heiß diskutiert und von betroffenen Eltern an Politik und Verwaltung herangetragen worden. Wie damit umzugehen ist, war nun Gegenstand in der Sitzung des Schulausschusses am Mittwoch.
Per Dringlichkeitsantrag hatte die SPD-Fraktion Sachstandsfragen an die Verwaltung gestellt. Die Schuldezernentin unterstrich diesbezüglich, dass für das bevorstehende Schuljahr 2019/20 keine Interventionsmöglichkeiten mehr bestehen, weil die Verfahren zur Schulwahl und Platzvergabe bereits abgeschlossen sind. Gleichzeitig wurde klar, dass es nach der von Schwerte vorgeschlagenen Beschulungsvereinbarung mit Kostenausgleich durch die Stadt Dortmund und deren Ablehnung durch den Dortmunder Rat im Jahr 2017 zu keinerlei Kommunikation zwischen den Stadtverwaltungen gekommen ist, um die Angelegenheit bestenfalls langfristig zufriedenstellend zu klären.
Auf Antrag der CDU-Fraktion hat der Schulausschuss daher nun die Stadtverwaltung Dortmund aufgefordert, die Initiative für ein Gespräch mit Schwerte zu ergreifen, um eine Lösung für die Problematik ab dem Schuljahr 2020/21 zu finden. „Es kann doch nicht sein, dass jedes Schuljahr aufs Neue die gleiche Thematik aufgerufen wird und die Stadtverwaltungen nicht nach tragfähigen Lösungen suchen“, meint Dr. Eva-Maria Goll. Ein Gespräch im Sinne einer guten nachbarschaftlichen Zusammenarbeit müsse immer geführt werden – vor allem angesichts der Tatsache, dass Schwerter Schüler, die eine Real- oder Hauptschule besuchen wollen, schon jetzt in Dortmund ohne Rechnungsstellung und Hindernisse aufgenommen werden. Aus diesem Grund sei eine Einigung vielleicht doch möglich, so die schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion abschließend. Den betroffenen Eltern und Kindern ist es zu wünschen.
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